Dr. Thomas Matha
Post aus dem Osmanischen Reich über Österreich in den Kirchenstaat
Briefe aus dem Osmanischen Reich in den Kirchenstaat sind nicht sehr häufig, was an den relativ bescheidenen Handelsbeziehungen zwischen Rom und Konstantinopel lag. Während also Briefe zwischen Genua, Livorno oder Venedig nach und von Konstantinopel, Smyrna oder anderen wichtigen Handelsstädten des bedeutenden Großreiches häufig zu finden sind, kann das vom Kirchenstaat nicht unbedingt gesagt werden, vor allem wenn man sich auf die Zeit 1815-1870, also nach dem Wiener Kongress bis zum Ende des Kirchenstaats und der Einverleibung der entsprechenden Gebiete in das Königreich Italien bezieht.
Die feinen Unterschiede grenzüberschreitender Briefe
Postgeschichtliches Wissen ist bei der Bearbeitung und Prüfung alter Briefe die Grundvoraussetzung: ohne fundierte Kenntnisse kann man postgeschichtliche Dokumente nicht entschlüsseln. Dies ist aber genau der Reiz, der Sammler antreibt. Besonders bei grenzüberschreitender Korrespondenz bis hinauf in das späte 19. Jahrhundert, mit fehlenden (bi- und multilateralen) Postverträgen und Mangel an einheitlicher Behandlung von Briefen durch unterschiedliche Postverwaltungen, kommt dies sehr oft zum Vorschein.