Federbriefe
Federbriefe
Die ersten Federbriefe tauchten um 1710 in Schweden auf. Es handelte sich dabei um versiegelte Amtsbrief, die von den bäuerlichen über das ganze Land verstreuten Briefboten schleunig befördert werden sollten. Die in das Siegel eingelegten Federn sollten wohl auch an den schnellen Vogelflug erinnern und zu schneller Beförderung ermahnen.
Während Amtsbriefe mit einer Feder nur bis in die Dämmerung hinein befördert werden durften, mussten zweifedrige Briefe ohne Unterbrechung bei Tag und Nacht weitergebracht werden. Offensichtlich waren Briefe mit drei Federn mit höchster Geschwindigkeit zu transportieren.
Diese Praxis wurde bis ins späte 19. Jahrhundert beibehalten.
Amtspersonen waren befugt Federn im Siegel anzubringen, um die Eile der Beförderung zu unterstreichen, je mehr Federn desto schneller musste die Post befördert werden. Befugt waren neben den königlichen Beamten auch das Militär und die Kirche.
Als Federn wurden meist Hühnerfedern verwendet, es gibt aber auch Perlhuhn, Wiedehopf Federn, in den Farben weiss, braun, grau, schwarz, gesprenkelt, aber auch eingefärbt blau oder gelb.
Außerdem war auf der Anschrift Seite wurden auch sogenannte Kronenschlingen angebracht, um auf die königliche Post zu verweisen und Beförderungsvorschriften mit Abgangsdaten und Vermerken wie EXTRA, EXTRA POST, FORT, FORT-FORT und FORT-FORT –FORT, auch Kronenstempel waren zusätzlich im Gebrauch. Im Jahre 2003 kamen das erste Mal Briefe mit 4 Federn in den Handel (drei Briefe bis heute bekannt).
Auf den Åland-Inseln und in Finnland wurden bald auch Federn verwendet, jedoch meist Gänsefedern.