Auslandswährung auf Inlandbriefen

Auslandswährung auf Inlandbriefen

Auslandswährung auf Inlandbriefen

 

Nach der Zeit bayrischer, französischer oder italienischer Besetzung war die Conventionsmünze bis 1858 die offizielle Währung in allen österreichischen Erbländern.

 

Auch in Tirol und Vorarlberg war ab 4. 4. 1818 der 20 Guldenfuß „in allen Geldverbindlichkeiten gültig, wo keine bestimmte Währung stipuliert wurde, ohne jedoch die freie Wahl der Privaten in dem Gebrauch des 24 fl Fußes (der Reichswährung) unter sich zu beschränken.“

 

Nun gab es in Tirol und Vorarlberg so arme Gebiete, dass sich in den Sommermonaten viele Tiroler und Vorarlberger in Bayern, Baden und Württemberg als Saisonarbeiter verdingten und im Herbst mit ihren Löhnen heimkehrten, sodass sich viel Reichswährung im Verhältnis von 24x RW = 20x CM in den Geldumlauf mischte, was sich auch in der Taxierung mancher Briefe zeigte.

 

Einfacher Portobrief vom 11. 1. 1827 von Wien nach Dornbirn, in Wien für ½ Lot über mehr als 18 Posten bis Hohenems mit 14x CM Porto taxiert

in Hohenems: 14x CM gestrichen und durch 19x RW ersetzt =

14x CM + 2x CM Bozenlohn bis Dornbirn = 16x CM = 19,2x RW =

= gerundet: 19x RW vom Empfänger

 

 

Mit der Umstellung der österreichischen Währung auf das Dezimalsystem trat am 1. 11. 1858 natürlich auch ein neuer Brieftarif auf Basis der Neukreuzer in Kraft: Briefe bis 1 Lot über mehr als 15 Meilen Luftlinie kosteten nunmehr 15x ö. W. (= österreichische Währung). Die Relation zwischen ö. W. und RW betrug nun:

10x ö. W = 7x RW

 

 

 

Einfacher Grenzfrankobrief vom 10. 10. 1859 von Brescia nach Häselgehr

Sardisches Grenzfranko vom Absender:                    20 Centesimi in Freimarken

Österreichisches Grenzporto von Ala bis Reutte:       15x ö. W. = 10½ RW

10½x RW + Botenlohn von Reutte nach Häselgehr = 13x RW vom Empfänger






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